Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme: Eine neue Abteilung, die schon heute Lösungen für die Zukunftsfragen der Qualitätssicherung bietet

Kai Brune, Abteilungsleiter Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme
© Fraunhofer IFAM
Kai Brune, Abteilungsleiter Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme
Benetzungsprüfung einer CFK-Schäftung mit Fingerabdrücken.
© Fraunhofer IFAM
Benetzungsprüfung einer CFK-Schäftung mit Fingerabdrücken.
Fraunhofer IFAM und DFKI auf Helgoland – Test erster Ansätze der mobilen Robotik.Fraunhofer IFAM und DFKI auf Helgoland – Test erster Ansätze der mobilen Robotik.
© Fraunhofer IFAM und AUV Dagon/DFKI GmbH
Fraunhofer IFAM und DFKI auf Helgoland – Test erster Ansätze der mobilen Robotik.

Am 1. Januar 2019 war es soweit: Das Fraunhofer IFAM gründete eine neue Abteilung mit dem Namen »Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme«. Aktuell forschen 13 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Abteilung. Sie werden durch zahlreiche Studierende unterstützt. Im Folgenden porträtieren wir die Abteilung, beleuchten die Entstehungsgeschichte, umreißen das Leistungsportfolio, stellen erste umgesetzte Projekte vor und werfen einen Blick auf künftige Aufgaben und Herausforderungen.

Die Abteilung »Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme« ist, wie alle anderen Themen des Fraunhofer IFAM, in die Gesamtstruktur und Forschungsstrategie des Instituts eingebunden. Sie entwickelt eigenständige Projekte, beantwortet aber auch mit ihren Querschnittsthemen viele Fragestellungen wie etwa zur Vorbehandlung von Oberflächen, Klebtechnik oder Lacktechnik. »Dies heißt für uns vor allem, dass wir fachlich sehr breit aufgestellt sein müssen«, betont Abteilungsleiter Kai Brune. Die Abteilung gliedert sich deshalb in die zwei Arbeitsgruppen »Prozessbegleitende Qualitätssicherung« (Zum Interview mit der Gruppenleiterin Mareike Schlag) und »Cyber-Physische Systeme« (Zum Interview mit dem Gruppenleiter Dr. Hauke Brüning). Für die tägliche Arbeit in der Abteilung bedeutet dies ständigen fachlichen Austausch, um verschiedene Technologien synergistisch zusammenzuführen und neue Ansätze zu entwickeln.

Adressiert werden mit den Produkten und Technologien der Abteilung laut Brune »vor allem Branchen mit besonderer Bedeutung für die Zukunftsfähigkeit«. Dies sind die Luftfahrt und der Automobilbau, aber auch die Energietechnik sowie maritime Technologien. Gerade Letztgenannte unterliegen im Bereich der Digitalisierung und der Qualitätssicherung momentan einem starken Wachstum. Themen sind hier z.B. autonome Überwachung im Rahmen der Fertigung oder zur Inspektion von Offshore Strukturen. Die Bandbreite der Forschungsdienstleistungen der Abteilung reicht von der Integration der Qualitätssicherung innerhalb eines Prozesses bis hin zur Umsetzung digitaler Lösungsstrategien. Genauso ist es den Expertinnen und Experten aber auch möglich, maßgeschneiderte Messgeräte zu entwickeln und dazugehörige Algorithmen zu programmieren. (Mehr zu den Leistungen auf der Seite der Abteilung Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme.

 

Qualitätssicherung wird digital – ein naheliegender Schritt

Das Fraunhofer IFAM steht für Fertigungstechnik und angewandte Materialforschung– und dies schon seit über 50 Jahren. Diese Bereiche werden auch zukünftig der Fokus des Instituts bleiben. Gleichwohl wird die Digitalisierung für das Fraunhofer IFAM immer wichtiger und relevanter für die Projektarbeit. Zudem ist unstrittig, dass moderne Prozesse und Entwicklungen, insbesondere die Automatisierung und das Gebiet Industrie 4.0, ohne digitale Prozesse nicht vorangebracht werden können. Abteilungsleiter Kai Brune ist überzeugt: »Die Qualitätssicherung bietet den perfekten Einstieg in das Thema Digitalisierung, das in Fertigungsprozesse, wie sie am Institut beherrscht werden, integriert und dort etabliert werden muss.« Das Team von Brune beschäftigt sich schon mehr als ein Jahrzehnt mit dem Gebiet der prozessintegrierten Qualitätssicherung. Die Bereiche Datenspeicherung und -nutzung sind dabei schon immer elementare Inhalte. Die schnelle Entwicklung neuer technischer Möglichkeiten erlaubt es jedoch heutzutage viel leichter als zu früheren Zeiten, Algorithmen zur besseren Messdatenauswertung heranzuziehen. In diesem Zusammenhang wurden auch bereits erste Projekte mit positiven Ergebnissen entwickelt und durchgeführt. Die gesammelten Erfahrungen werden nun innerhalb des Instituts weitergegeben, kommen aber auch der Zusammenarbeit mit Kunden gewinnbringend zugute.

Es zeigt sich aus Erfahrung: Die Offenheit gegenüber zukünftigen Herausforderungen und die Bereitschaft, die Digitalisierung zu integrieren und Synergien zu der bestehenden Expertise herzustellen, werden vom Markt erwartet. Viele aktuelle Anfragen von Kunden sowie Ausschreibungen von Förderprojekten zielen genau auf diese Kombination. Mit ihren Aufgaben unterstützt die Abteilung Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme so auch andere Abteilungen des Instituts bei diesem Zugang.

 

Qualitätssicherung von morgen – schon heute in der Realität umgesetzt

Aktuell werden in der Abteilung Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme Forschungsprojekte in zwei großen Themenbereichen bearbeitet. Diese sind die Nutzung wissensbasierter Algorithmen zur Bildauswertung in der Fertigung und die Anwendung von mobiler Robotik (z.B. Drohnen) für Inspektionsaufgaben – insbesondere dort, wo es für Menschen schwierig oder gefährlich sein kann. Zukünftig werden gerade diese Bereiche wachsen. Zudem wird auch das Thema Datenvisualisierung mittels AR (Augmented Reality) und VR (Virtual Reality) vorangetrieben und für zukünftige Projekte ausgearbeitet. Zusätzlich steht auch die Materialentwicklung durch Digitalisierung (Material-digital) im Fokus.

Für die erfolgreiche Durchführung von Projekten wie diesen ist u.a. auch die umfangreiche technische Ausstattung der Abteilung entscheidend. Im Bereich der Prozessintegrierten Qualitätssicherung können über mehrere Labore und Technika mit Messgeräten und einem speziellen Robotertechnikum entsprechende Kundenanfragen bearbeitet werden. Der Bereich der Digitalen und Cyber-Physischen Systeme arbeitet mit modernster Software und verfügt über zwei Drohnen sowie AR und VR-Datenbrillen. Um etwa die maritimen Technologien unter realen Bedingungen testen zu können, hat das Institut jüngst ein Testzentrum für maritime Technologien auf Helgoland eingerichtet. Hier können Drohnen direkt auf offener See für ihre Aufgaben vorbereitet und erprobt werden.

Kai Brune sieht indes noch viele Ansatzpunkte für die künftige Arbeit Abteilung: »Wir werden mit vielen Abteilungen zusammen Projekte und Ideen umsetzen und das Außenbild des Fraunhofer IFAM hinsichtlich dieser Themen erweitern. Zusätzlich gehe ich davon aus, dass wir die Aktivitäten am Standort Helgoland weiter entwickeln werden – zum Beispiel, um hier sehr aktiv die autonome Inspektion von Offshore-Strukturen mittels mobiler Robotik vorzunehmen. Zusätzlich werden wir uns mit neuen Geschäftsmodellen im Rahmen der digitalen Transformation beschäftigen und hier unsere Expertise ausbauen.«

4 Fragen an die Gruppenleiter der Abteilung Qualitätssicherung und Cyber-Physische Systeme, Mareike Schlag und Dr. Hauke Brüning

4 Fragen an Mareike Schlag, Gruppenleiterin Prozessbegleitende Qualitätssicherung

Mareike Schlag, Gruppenleiterin Prozessbegleitende Qualitätssicherung
© Fraunhofer IFAM
Mareike Schlag, Gruppenleiterin Prozessbegleitende Qualitätssicherung
Automatisierte Prüfung der Oberflächenrauheit eines CFK Bauteils mittels Streulichtmesstechnik.
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Automatisierte Prüfung der Oberflächenrauheit eines CFK Bauteils mittels Streulichtmesstechnik.
Ergebnis der Aerosol-Benetzungsprüfung: Fingerabdrücke mit deutlich geänderten Benetzungseigenschaften.
© Fraunhofer IFAM
Ergebnis der Aerosol-Benetzungsprüfung: Fingerabdrücke mit deutlich geänderten Benetzungseigenschaften.

Was ist Ihre Aufgabe als Gruppenleitung und welchen Themen widmet die Arbeitsgruppe, der Sie vorstehen?

Die Arbeitsgruppe »Prozessbegleitende Qualitätssicherung« beschäftigt sich im Rahmen der Kleb- und Oberflächentechnik mit Methoden und Konzepten zur Qualitätssicherung, welche in bestehende Fertigungsprozesse integriert werden können. Im Vordergrund stehen hierbei inline-fähige Messmethoden, welche automatisiert eine Information über beispielsweise die Oberflächenqualität liefern und direkt in den Fertigungsprozess eingebunden werden können. Die Themen rund um die Qualitätssicherung werden häufig in Kombination mit weiteren Themenfeldern des IFAM verknüpft und das Dienstleistungsportfolio der Arbeitsgruppe laufend um aktuelle und neue Messmethoden erweitert.

Aufgaben der Gruppenleitung sind neben dem Einbringen der fachlichen Expertise die strategische Ausrichtung bei der Wahl der zu bearbeitenden Themen und das genaue Beobachten des aktuellen Forschungsbedarfs.

Wieso ist Ihre Arbeit in der Abteilung Qualitätssicherung und cyber-physische Systeme und in der Arbeitsgruppe so spannend und relevant?

Innerhalb der Arbeitsgruppe »Prozessbegleitende Qualitätssicherung« werden die bereits im Hause etablierten Messverfahren in entsprechenden Projekten angewendet und weiterentwickelt, immer um neue Methoden und Prozesse ergänzt sowie zunehmend mit den Themen der neuen Arbeitsgruppe »Cyber-Physische Systeme« kombiniert. Da es sich beim Kleben um einen speziellen Prozess handelt, dessen Ergebnis nicht zu 100% zerstörungsfrei geprüft werden kann, wird für eine erfolgreiche Klebung der Weg über beherrschte Prozesse mit entsprechender Absicherung einzelner Prozessschritte durch prozessbegleitende Qualitätssicherung gewählt. Daraus ergibt sich, dass die Qualitätssicherung immer mit anderen Themenfeldern (z. B. der Oberflächenvorbehandlung, der Klebtechnik, etc.) in Kombination Anwendung findet und daher thematisch extrem breit aufgestellt ist. Die Lösungsmöglichkeiten für Qualitätssicherungsmaßnahmen sind so vielfältig wie deren Anwendungsfelder, so dass es keine pauschalen Lösungswege gibt. Für jedes Problem muss eine individuelle Lösung unter Berücksichtigung prozessspezifischer Anforderungen und Vorgaben entwickelt werden, was die Arbeit in diesem Gebiet besonders herausfordernd und spannend macht.

An welchem(n) Projekt(en) arbeiten Sie mit Ihrem Team/ Ihrer Arbeitsgruppe zurzeit?

Wir bearbeiten entsprechend der vielfältigen Einsatzmöglichkeiten der prozessbegleitenden Qualitätssicherung zurzeit mehrere öffentlich geförderte Forschungsprojekte und Industrieprojekte mit den unterschiedlichsten Themenschwerpunkten (Geräteentwicklung/Weiterentwicklung; Methodenwahl/Tests; KI-Kombination für Auswertung).

Welche größeren Zukunftsthemen sehen Sie für die Abteilung, aber auch Ihre Arbeitsgruppe auf sich zukommen und wie packen Sie diese konkret an?

Ein wichtiges Zukunftsthema ist meiner Ansicht nach für die Gruppe »Prozessbegleitende Qualitätssicherung« die Verknüpfung der Messmethoden zur Qualitätssicherung mit den entsprechenden vor- und nachgelagerten Prozessschritten in der Fertigung und das Ermöglichen einer Rückkopplung des Messergebnisses mit ebendiesen. Hierzu ist eine Verknüpfung mit den entsprechenden Themenfeldern (beispielsweise der Oberflächenvorbehandlung) sowie mit den Inhalten der Arbeitsgruppe »Cyber-Physische Systeme« unbedingt notwendig. Konkret bedeutet dies, dass ein Messergebnis unmittelbar verfügbar und möglichst einfach darstellbar sein muss. Unter Umständen kommen an dieser Stelle z. B. Auswertealgorithmen zum Einsatz und es muss eine Schnittstelle zwischen Messgerät, Auswertesoftware und vor- sowie nachgelagerter Prozesse geschaffen werden, damit eine Prozesssteuerung unter Berücksichtigung des Ergebnisses der Qualitätskontrolle überhaupt erst möglich ist. Die Bearbeitung dieses Zukunftsthemas ist nur durch die enge Zusammenarbeit der beiden Arbeitsgruppen und auch mit weiteren Abteilungen des IFAM und externen Partnern möglich. Hier sind wir meiner Meinung nach auf einem sehr guten Weg.

4 Fragen an Dr. Hauke Brüning, Gruppenleiter Digitale und Cyber-Physische Systeme

Dr. Hauke Brüning, Gruppenleiter Digitale und Cyber-Physische Systeme
© Fraunhofer IFAM
Dr. Hauke Brüning, Gruppenleiter Digitale und Cyber-Physische Systeme
Expert-on-Demand-System IRIES im Einsatz.
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Expert-on-Demand-System IRIES im Einsatz.
Expert-on-Demand-System IRIES im Einsatz.
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Expert-on-Demand-System IRIES im Einsatz.

Was ist Ihre Aufgabe als Gruppenleitung und welchen Themen widmet die Arbeitsgruppe, der Sie vorstehen?

Die Arbeitsgruppe »Digitale und Cyber-Physische Systeme« beschäftigt sich zentral mit der Fragestellung, wie die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung von den bestehenden Kompetenzen des Fraunhofer IFAM am besten genutzt werden können. Daher werden am IFAM gezielt digitale Systeme sowie deren Komponenten eingesetzt und weiterentwickelt. Das Ziel ist damit weniger alleinstehende »Industrie 4.0«-Technologien zu entwickeln (z.B. neue WLAN-Protokolle oder Datenbrillen). Die Innovation entsteht vielmehr durch die Nutzung der neuen Möglichkeiten und durch die gezielte Kombination dieser, Prozesse in der Kleb- und Oberflächentechnik zu optimieren (vereinfachen, beschleunigen, automatisieren, robuster zu machen). Schwerpunkte bei diesen Arbeiten sind u.a. die Nutzung mobiler Kleinrobotik wie z.B. Drohnen oder auch Leichtbauroboter für eine automatisieren oder gar autonome Messdatenerfassung, die zentralisiere Aufbereitung der Messdaten mit IoT-Ansätzen, deren Auswertung mit trainierbaren Algorithmen sowie die Visualisierung der Ergebnisse mittels AR & VR Methoden. In übergeordneten Konzepten bieten diese Ansätze das Potenzial, gänzliche neue digitale Geschäftsmodelle entstehen zu lassen.

Eine der fachlichen Hauptaufgaben als Gruppenleiter ist dabei – immer in Rücksprache mit den Kollegen – die für das IFAM relevanten Themenbereiche aus der Vielzahl der sich bietenden Möglichkeiten heraus zu identifizieren, damit diese dann in entsprechenden Projekten bearbeitet werden können.

Wieso ist Ihre Arbeit in der Abteilung Qualitätssicherung und Cyber-physische Systeme und in der Arbeitsgruppe so spannend und relevant?

Das spannende an unserer Arbeit in der Arbeitsgruppe »Digitale und Cyber-Physische Systeme« ist die Vielfalt der neuen Möglichkeiten, mit denen wir uns tagtäglich beschäftigen können. Der aktuelle technologische Fortschritt in der digitalen Welt eröffnet ständig neue Möglichkeiten, bestehende Kompetenzen des Hauses mit neuartigen, innovativen Verfahren zu verknüpfen und dabei einen wirklichen Mehrwert zu generieren. Bestehende Verfahren in der Kleb- und Oberflächentechnik beruhen heutzutage z.B. häufig noch auf stark manuell geprägten Prozessen. Hierbei können wir mit unseren digitalen Systemen an vielen Stellen deutliche Verbesserungen erzielen und damit die Prozesse vereinfachen und automatisieren. Von besonderer Bedeutung ist die interdisziplinäre Arbeit mit Kollegen aus anderen Abteilungen und Fachrichtungen – denn nur wenn das entsprechendes Verständnis der Prozesse und Erfahrungswerte mit der Kenntnis über neue Digitalisierungsansätze verknüpft werden kann, lassen sich die Chance und Risiken der digitale Transformation erfolgreich und nachhaltig in der Welt von morgen integrieren bzw. nutzen.

An welchem(n) Projekt(en) arbeiten Sie mit Ihrem Team/ Ihrer Arbeitsgruppe zurzeit?

Eines unserer aktuellen Projekte lässt sich relativ gut mit den Worten »Erfahrung wird digital« beschreiben. Viele Industrieprozesse beruhen noch heute auf der langjährigen Erfahrung einzelner Mitarbeiter. Dieses Wissen wollen wir digital nutzbar machen, um zum einen die Mitarbeiter bei ihrer täglichen Arbeit zu unterstützen und zum anderen den Prozess an sich zu verbessern. Dabei werden z.B. Normen der Klebtechnik in einer dem Menschen bestmögliche Art und Weise und in Checklistencharakter auf modere Hilfsmittel wie Datenbrillen adaptiert um Fehler zu vermeiden und manuelle Dokumentationsaufwände zu minimieren. Auch hier ist es die Anwendung bewährter Industriepraxis zusammen mit der Adaption neuer Technologien, welche die Innovation hervorbringt. Ein anderes Beispiel für aktuelle Projekte ist die Arbeit mit Drohnen zur Messdatengewinnung, welche wir insbesondere im Rahmen der Aktivitäten rund um den Aufbau des Testzentrums auf Helgoland vorantreiben. Hierbei geht es um die Automatisierung von Wartungsprozessen, speziell außerhalb von Werkhallen und unter schwierigen Umweltbedingungen wie z.B. Offshore. Um diese in Zukunft verlässlich, sicher und möglichst kostenoptimal durchzuführen, bietet der Fortschritt im Bereich der mobilen Robotik große Potenziale.

Welche größeren Zukunftsthemen sehen Sie für die Abteilung, aber auch Ihre Arbeitsgruppe auf sich zukommen und wie packen Sie diese konkret an?

Eines unserer zentralen Zukunftsthemen in unserer Arbeitsgruppe ist der Einsatz von autonom agierenden Drohnen- oder Robotersystemen speziell im Bereich der Messdatenerfassung. Hier sehen wir aktuell ein großes Potenzial um z.B. aufwändige oder auch gefährliche Aufgaben entsprechend automatisieren zu können. Dieses Konzept lässt sich dann auch auf autonom ablaufende Prozesse im Allgemeinen erweitern. Durch die zunehmende Vernetzung einzelner Prozessschritte wird es in Zukunft immer mehr, auch komplexe Fertigungsabläufe geben, die in der Lage sind, sich selbst steuern und regeln zu können. Prozessbegleitende Qualitätssicherungsverfahren und die nahtlose Dokumentation dieser werden dabei eine entscheidende Rolle spielen. Diese Konzepte profitieren besonders stark von der interdisziplinären Zusammenarbeit unserer beiden Arbeitsgruppen und können so für das gesamte IFAM einen Gewinn darstellen.