Klebstoffe sind reproduzierbar herstellbare Qualitätsprodukte. Auftretende Klebfehler im industriellen Kleben entstehen zu einem großen Teil durch Anwendungsfehler. Dies soll durch die DIN 2304 „Klebtechnik – Qualitätsanforderungen an Klebprozesse“ für die allgemeine Industrie und das Handwerk sowie die DIN 6701 „Kleben von Schienenfahrzeugen und –fahrzeugteilen“ zukünftig verhindert werden. Die Anwendernormen haben das Ziel, den gesamten klebtechnischen Anwendungsprozess organisatorisch zu »beherrschen«. Die DIN 6701 gilt für alle Klebungen, Klebstoffklassen und Werkstoffkombinationen im Schienenfahrzeugbereich, die DIN 2304 für alle kraftübertragenden Klebungen in den weiteren Branchen. Beide Normen stellen einen Paradigmenwechsel für die klebtechnische Anwendung dar, bei dem der Anwender stärker in die Verantwortung genommen wird und legen den im Produktsicherheitsrecht verbindlichen Stand der Technik für die fachgerechte Umsetzung klebtechnischer Prozesse fest. Sie fixieren sowohl die Anforderungen an eine qualitätsgerechte Ausführung von Klebverbindungen als auch die allgemeinen organisatorischen, vertraglichen und fertigungstechnischen Grundlagen für die Herstellung klebtechnischer Verbindungen.
In der Norm sind drei Kernelemente definiert:
- Klassifizierung der Klebungen nach Sicherheitsanforderungen
- Einsatz von Klebaufsichtspersonal (KAP)
- Nachweisführung: Beanspruchung < Beanspruchbarkeit